Die Figuren in Bettina Sellmanns Arbeiten, die an der Frankfurter Städelschule bei Jörg Immendorff, Christa Näher und Thomas Bayrle studierte, kommen in zartem Rosa, pudrigem Blau sowie in leuchtendem Gelb und Grün – gemalt in übereinanderliegenden, transparenten Farbschichten – wie Püppchen aus einem Comic oder Manga daher. In ihrer Leichtigkeit und Lieblichkeit, die ihnen anhaftet, fungieren sie jedoch als Metapher eines Traumgebildes, das die Sehnsucht nach Authentizität und Unschuld der Menschen symbolisiert. Einige Werke ihres Œuvres tragen Titel wie „Saturn“, „Jupiter“ oder „Venus“ und gehören zu der sogenannten Planetenserie. Bettina Sellmann bezieht sich damit auf die Alchemie, von der seit jeher ein große Faszination auf die Künstlerin ausgeht. Es ist das verborgene Wissen um die Kraft der Planeten und um deren tiefgehenden Einfluss auf das Energiesystem des Menschen, was die Künstlerin in den Bann zieht und Einfluss auf ihre Arbeiten nimmt. Denn Malerei ist für Bettina Sellmann mehr als die unmittelbare, materielle Erfahrung von Farbe auf Leinwand. Dabei geht es ihr vielmehr um die Virtuosität der malerischen Mittel, um Farbauftrag und um Transparenz der einzelnen Farbschichten sowie deren Überlagerung. Die bildliche Darstellung und deren Bedeutung speist sich schlussendlich vor allem aus den Gedanken des Betrachters.